Naturpark Gole della Breggia

Fluss Breggia

Im südlichsten Tal der Schweiz befindet sich im Muggiotal ein einzigartiger Naturpark. Auf halber Strecke zwischen Luganer See und Como liegt am Flusslauf der Breggia der gleichnamige Park. Mit bizarren Kalkformationen, urzeitlichen Fossilien und den tief eingeschnittenen Schluchten ist der Gole della Breggia ein besonderes Naturspektakel. Für Naturfreunde lohnt sich der Ausflug allemal, denn hier erlebt man Naturräume aus längst vergangenen Zeiten.

Der Naturpark ist mit dem Auto gut erreichbar, indem man auf der Autobahn A2 in südlicher Richtung bis zur Ausfahrt Chiasso fährt. Anschließend folgt man der Beschilderung zum Parco delle Gole della Breggia, der genügend Parkplätze bereit hält.

Der Wanderweg verläuft durch das 12 Kilometer lange Tal und führt direkt am Fluss der Breggia vorbei. Mit festem Schuhwerk und einer durchschnittlichen Kondition dauern die Wanderrouten nur 3 Stunden, da auf dem Weg die Höhenunterschiede mit 300 Metern minimal sind. An den Uferzonen der Breggia bemerkt man bereits die ersten geologischen Auffälligkeiten. Das Wasser hat an vielen Stellen ein Profil freigelegt, deren Kalk-Formationen aus dem Zeitalter des Tertiär stammt. Somit kann man hier sämtliche Schichten vorfinden, die seit 100 Millionen Jahren die Erdgeschichte prägen. Wer in den Schluchten genauer hinsieht, kann sogar zahlreiche Spuren der alten Meere entdecken: Reste von unterseeischen Lawinen, unzählige Fossilien in den Felsschichten und Spuren vergangener Vulkanausbrüche. Mit diesen Funden konnten Geologen die Entstehung des Tals bestimmen, denn die heute sichtbaren Felsen lagen in der Urzeit unterhalb der Erdkruste. Wanderer und Naturfreunde erleben an diesen Felsformationen ein einzigartiges Naturphänomen.

Der beste Ausgangspunkt für Wanderrouten entlang der Schluchten ist die alte Mühle des Ghitello, in der auch die Parkverwaltung residiert (nahe der Ortschaft Balerna). Auf dieser Route läuft man über die Farügin Brücke, deren Brückenkopf über die Ufer der Breggia führt und einen beeindruckenden Blick über die Schlucht ermöglicht. Wer statt Felsformationen historische Spuren bevorzugt, kann an der Mühle Ghitello in Richtung Zementfabrik laufen. Diese Fabrik ist seit 2003 stillgelegt und wird seitdem der Natur überlassen. Auf einem ausgeschilderten Pfad kann man darüber Näheres erfahren. Dabei führt der Weg auch an andere stillgelegte Betriebe und Eisenbrücken vorbei. Anschließend geht’s über die Farügin Brücke zum Hügel San Pietro, auf deren Anhöhe ein mittelalterliches Schloss steht. Daneben thront die sogenannte rote Kirche (Chiesa Rossa) und der Hügel ermöglicht wiederum eine gute Sicht ins Tal.

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